Betroffene und Gestalter
Wir alle sind derzeit Betroffene und Gestalter der augenblicklichen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Situation.
In dem Bestreben, den Zustand zu kontrollieren, werden mit großer Dynamik unterschiedlichste Maßnahmen durchgeführt.
Daher ist es verständlich, dass Menschen sich bedroht und verunsichert fühlen, denn trotz aller Prognosen in welche Richtung sie auch zielen mögen, am Ende des Tages sind die vielen Fragen nicht beantwortet und zurück bleibt ein Gefühl der Sorge und Gefährdung.
Die vielfältigsten Reaktionen auf diese Situation können wir täglich wahrnehmen, aber haben wir nicht gleichermaßen die Möglichkeit, ebenso vielfältig darauf zu antworten?
Denn jeder Einzelne reagiert auf dem Fundament seiner Gedanken, Erfahrungen und Ängste.
Statt gleich lauthals zu antworten, könnten wir ebenso überlegen, welche Fragen wir uns stellen können, zu all dem was wir sehen und uns begegnet, um vielleicht ganz leise andere Antworten zu finden.
Unter all den Betroffenen und Gestaltern gibt es Menschen, die Krieg, die Nachkriegszeit, den Wiederaufbau und zahlreiche andere Situationen des Mangels und der Not kennen gelernt haben, doch werden wir ihre Ängste nicht mindern, wenn wir unsere Fragen auf den Kauf von Toilettenpapier reduzieren und anschließend bewerten und maßregeln.
Jeder Einzelne, der die Fähigkeit besitzt angst- und sorgenfrei diese Situation zu erleben, sollte dankbar dafür sein und täglich jede Gelegenheit nutzen, sein engstes Umfeld damit zu beschenken.
Denn in Zeiten die bedrohlich wirken, rücken Menschen ja eigentlich zusammen und sind bereit, sich gegenseitig zu unterstützen.
Doch haben wir augenblicklich die Situation, dass genau dieser natürliche Mechanismus nicht gelebt werden darf.
Zu berücksichtigen ist auch, dass insbesondere der Kontakt zu Großeltern vermieden werden soll.
Zu den Menschen, die vielleicht die größte Erfahrung und Stärke im Umgang mit solchen Ausnahmezuständen haben.
Mir ist in den vergangenen Tagen ganz unvermittelt das Märchen von Dornröschen eingefallen.
Und plötzlich stand alles still….
Nur Mut und Liebe konnten diesen Schlaf nach vielen Jahren auflösen.
Vielleicht kann es hilfreich sein, andere Fragen zu stellen, damit wir all die Themen künftig anders beantworten.
Und ich bin mir sicher, dass Mut und Liebe hilfreiche Qualitäten sein werden, damit immer öfter ein gesundes Miteinander statt finden kann – zwischen Kollegen und Partnern, unter Freunden und in Familien. Für jeden Einzelnen und zum Wohle Aller!
Ich wünsche Ihnen in allen Bereichen beste Gesundheit
Ihre Sonja Erler